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KYUSHO – ART 001

Kyusho-Jitsu – Marketinggag vs. echtes Wissen

Im deutschsprachigen Raum wird das sogenannte Kyusho-Jitsu seit etwa 2004 mehr oder minder systematisch geschult. Inzwischen dürften sich mehr als 20.000 Anhänger der Materie gefunden haben.

Mit der zunehmenden Popularität, hat sich jedoch zugleich eine große Kluft zwischen zwei grundlegenden Ansätzen, das Kyusho-Jitsu zu erlernen und zu einer gewissen Meisterschaft zu führen, herausgebildet.

Einfache Methode

Auf der einen Seite steht die „Einfache Methode“ der weltweit sicher mehr als 90% der „Praktizierenden“ folgen. Die Zielsetzung liegt hier im möglichst einfachen Erlernen von „Stellen am Körper“, die Schmerzen hervorrufen und Umgang mit diesen Stellen in der Trainingsumgebung einer Gruppe Gleichgesinnter (homogene Gruppe).                  

Festinger, L. (1950). Informal social communication. Psychological Review, 57, 271-282.

Ein weiteres Ziel liegt hier im raschen Erreichen von Graduierungen, die – rein subjektiv gesehen – einen hohen Grad an Kompetenz widerspiegeln.

Der Vorteil der „Einfachen Methode“ liegt in ihrer Anspruchslosigkeit, dem sehr geringen Aufwand und der schnell erreichbaren subjektiven Zufriedenheit, die das Training in der homogenen oder abgeschlossenen Gruppe bietet.

Die Gruppenkohäsion, einfach umschreiben mit der Stärke des “Wir-Gefühls” in der Gruppe, ist hier sehr hoch, da jeder rasch sein Wunschziel erreicht hat oder kurz vor der Erreichung des Wunschziels steht und sich in einer Umgebung befindet, wo es vielen anderen ebenso ergeht.

Mullen, B., Anthony, T., Salas, E. & Driskell, J. E. (1994). Group cohesiveness and quality of decision making: An integration of tests of the group think hypothesis. Small Group Research, 25, 189–204.

Die Anhänger dieser Methode erzielen trotz geringsten Aufwands von nur wenigen Trainingsstunden im Monat auch rasche Erfolge in Form von „Graduierungen“. Der Sinn dieser Form der Graduierung wird nicht hinterfragt, ebenso wenig die oftmals dogmatischen Lehransätze. Ihr Nachteil der „Einfachen Methode“, besteht darin, dass die erzielten Ergebnisse nur innerhalb eben dieser geschlossenen Gruppe zu erreichen sind und außerhalb dieser Gruppe, das Scheitern nahezu sicher ist. Selbst geringe Störungen im Gruppengefühl, können hier bereits verhindern, dass Anwendungen funktionieren.                                      

Umfassende Methode

Auf der anderen Seite gibt es die „Umfassende Methode“, der nur eine sehr geringe Anzahl von Personen folgen. Die Zielsetzung liegt hier im Erlernen von Funktionsprinzipien und Umgang mit diesen Prinzipien in der Trainingsumgebung und unter näherungsweise realistischen Umgebungsbedingungen. Das Wissen um tatsächliche Zusammenhänge und real erzielbare Wirkungen, steht hier im Mittelpunkt, nicht Scheinkompetenz.

Der Vorteil der „Umfassenden Methode“ ist, dass die Ergebnisse bei einer weit größeren Menge von Kontrahenten und auch in der Mehrzahl realer Anwendungen erzielbar sind.

Ihr Nachteil besteht in einem erheblich höheren Aufwand hin bis zu 20-30 Stunden pro Woche, die einige Fortgeschrittene aufwenden, um sich Fertigkeiten anzueignen und das Verständnis für Zusammenhänge zu entwickeln. Sind die Fertigkeiten einmal erarbeitet, stellt sich auch die Zufriedenheit ein, eine Zufriedenheit, die wesentlich substantiierter ist, als die der Anhänger der Einfachen Methode. Natürlich erleichtern auch im Kyusho-Jitsu die vorhandenen Fähigkeiten das Erreichen / Erlernen der Fertigkeiten.

Beide Methoden haben also ihre Vor- und Nachteile. Ebenso gibt es für beide Methoden eine klare Unterscheidung in den ihnen folgenden Menschentypen und deren persönlichen Zielen.

In der oberflächlichen Betrachtung von außen unterscheiden sich die Mitglieder beider Gruppen / Methoden erst einmal nicht. Praktiker beider Richtungen üben Kyusho-Jitsu aus und werden landläufig als Fachleute bezeichnet. Aus beiden Gruppen rekrutieren sich Autoren von Fachbüchern zur Thematik und beide Gruppen halten mehr oder minder hohe Dan-Grade im Kyusho-Jitsu. Die „Einfache Methode“ eignet sich dabei jedoch ausschließlich für einen simpel strukturierten Trainings- und den „Show“-Betrieb, die „Umfassende Methode“ eignet sich sowohl für das Training, als auch für eine Anwendung unter realistischen Umgebungsbedingungen.

Autor … Manfred Zink

Auszug … Kyusho-Jitsu – Fortgeschrittene und Meister – ISBN 978-3965070035

KYUSHO – ART 001

Kyusho-Jitsu – gag marketing vs. savoir réel

Dans les pays germanophones, le kyusho-jitsu est enseigné de manière plus ou moins systématique depuis 2004 environ. Entre-temps, il devrait y avoir plus de 20.000 adeptes de la matière.                             

Cependant, avec la popularité croissante, un grand fossé s’est en même temps creusé entre deux approches fondamentales pour apprendre le kyusho-jitsu et le mener à une certaine maîtrise.                                                                                             

La méthode simple

D’un côté, il y a la « méthode simple », qui est certainement suivie par plus de 90% des « pratiquants » dans le monde. L’objectif est ici d’apprendre le plus simplement possible les « endroits du corps » qui provoquent des douleurs et de gérer ces endroits dans l’environnement d’entraînement d’un groupe de personnes partageant les mêmes idées (groupe homogène).

Festinger, L. (1950). Informal social communication. Psychological Review, 57, 271-282.

Un autre objectif réside ici dans l’obtention rapide de grades qui – d’un point de vue purement subjectif – reflètent un haut degré de compétence.

L’avantage de la « méthode simple » réside dans son manque d’exigence, le très faible investissement et la satisfaction subjective rapidement atteinte qu’offre l’entraînement au sein d’un groupe homogène ou fermé.

La cohésion du groupe, décrite simplement par la force du « sentiment d’appartenance » au groupe, est ici très élevée, car chacun a rapidement atteint son objectif souhaité ou est sur le point de l’atteindre et se trouve dans un environnement où beaucoup d’autres sont dans le même cas.

Mullen, B., Anthony, T., Salas, E. & Driskell, J. E. (1994). Group cohesiveness and quality of decision making: An integration of tests of the group think hypothesis. Small Group Research, 25, 189–204.

Les adeptes de cette méthode obtiennent également des succès rapides sous forme de « passages de grades », malgré un investissement minimal de quelques heures d’entraînement par mois seulement. Le sens de cette forme de graduation n’est pas remis en question, pas plus que les approches d’enseignement souvent dogmatiques. L’inconvénient de la « méthode simple » est que les résultats obtenus ne peuvent être atteints qu’au sein de ce même groupe fermé et qu’en dehors de celui-ci, l’échec est quasiment assuré. Même de légères perturbations dans le sentiment d’appartenance au groupe peuvent empêcher les applications de fonctionner.

Méthode globale

D’autre part, il existe la « méthode globale », qui n’est suivie que par un très petit nombre de personnes. L’objectif est ici d’apprendre les principes de fonctionnement et de les utiliser dans l’environnement de formation et dans des conditions environnementales proches de la réalité. L’accent est mis sur la connaissance des relations réelles et des effets réalisables, et non sur une compétence fictive.                                                                

L’avantage de la « méthode globale » est que les résultats peuvent être obtenus avec un nombre beaucoup plus important d’adversaires et dans la plupart des applications réelles.

Ihr Nachteil besteht in einem erheblich höheren Aufwand hin bis zu 20-30 Stunden pro Woche, die einige Fortgeschrittene aufwenden, um sich Fertigkeiten anzueignen und das Verständnis für Zusammenhänge zu entwickeln. Sind die Fertigkeiten einmal erarbeitet, stellt sich auch die Zufriedenheit ein, eine Zufriedenheit, die wesentlich substantiierter ist, als die der Anhänger der Einfachen Methode. Natürlich erleichtern auch im Kyusho-Jitsu die vorhandenen Fähigkeiten das Erreichen / Erlernen der Fertigkeiten.

Beide Methoden haben also ihre Vor- und Nachteile. Ebenso gibt es für beide Methoden eine klare Unterscheidung in den ihnen folgenden Menschentypen und deren persönlichen Zielen.

In der oberflächlichen Betrachtung von außen unterscheiden sich die Mitglieder beider Gruppen / Methoden erst einmal nicht. Praktiker beider Richtungen üben Kyusho-Jitsu aus und werden landläufig als Fachleute bezeichnet. Aus beiden Gruppen rekrutieren sich Autoren von Fachbüchern zur Thematik und beide Gruppen halten mehr oder minder hohe Dan-Grade im Kyusho-Jitsu. Die „Einfache Methode“ eignet sich dabei jedoch ausschließlich für einen simpel strukturierten Trainings- und den „Show“-Betrieb, die „Umfassende Methode“ eignet sich sowohl für das Training, als auch für eine Anwendung unter realistischen Umgebungsbedingungen.

Auteur … Manfred Zink

Extrakt de … Kyusho-Jitsu – Fortgeschrittene und Meister – ISBN 978-3965070035

KYUSHO – ART 001

Kyusho-Jitsu – marketing gimmick vs. real knowledge

Kyusho-Jitsu has been taught more or less systematically in German-speaking countries since around 2004. There are now probably more than 20,000 followers of the subject.

With its increasing popularity, however, a wide gap has emerged between two basic approaches to learning Kyusho-Jitsu and achieving a certain level of mastery.                                                                          

Simple method

On the one hand, there is the “simple method”, which is followed by more than 90% of practitioners worldwide. The aim here is to learn the “areas of the body” that cause pain as simply as possible and to deal with these areas in the training environment of a group of like-minded people (homogeneous group).                                         

Festinger, L. (1950). Informal social communication. Psychological Review, 57, 271-282.

Ein weiteres Ziel liegt hier im raschen Erreichen von Graduierungen, die – rein subjektiv gesehen – einen hohen Grad an Kompetenz widerspiegeln.

Der Vorteil der „Einfachen Methode“ liegt in ihrer Anspruchslosigkeit, dem sehr geringen Aufwand und der schnell erreichbaren subjektiven Zufriedenheit, die das Training in der homogenen oder abgeschlossenen Gruppe bietet.

Die Gruppenkohäsion, einfach umschreiben mit der Stärke des “Wir-Gefühls” in der Gruppe, ist hier sehr hoch, da jeder rasch sein Wunschziel erreicht hat oder kurz vor der Erreichung des Wunschziels steht und sich in einer Umgebung befindet, wo es vielen anderen ebenso ergeht.

Mullen, B., Anthony, T., Salas, E. & Driskell, J. E. (1994). Group cohesiveness and quality of decision making: An integration of tests of the group think hypothesis. Small Group Research, 25, 189–204.

The followers of this method achieve rapid success in the form of “graduations” despite only a few hours of training per month. The purpose of this form of graduation is not questioned, nor are the often dogmatic teaching approaches. The disadvantage of the “simple method” is that the results achieved can only be achieved within this closed group and outside this group, failure is almost certain. Even minor disturbances in the group feeling can prevent applications from working.                                                                                                                                                                                                                                                                         

Comprehensive method

On the other hand, there is the “comprehensive method”, which only a very small number of people follow. The objective here is to learn functional principles and how to deal with these principles in the training environment and under approximately realistic environmental conditions. The focus here is on knowledge of actual interrelationships and real achievable effects, not on feigned competence.                                                       

The advantage of the “comprehensive method” is that the results can be achieved with a much larger number of opponents and also in the majority of real applications.

Their disadvantage is the considerably higher effort of up to 20-30 hours per week that some advanced learners spend on acquiring skills and developing an understanding of interrelationships. Once the skills have been acquired, satisfaction sets in, a satisfaction that is much more substantial than that of the followers of the simple method. Of course, in Kyusho-Jitsu too, the existing skills make it easier to achieve/learn the skills.                                                                                                                                 

So both methods have their advantages and disadvantages. There is also a clear distinction between the two methods in the types of people who follow them and their personal goals.

At first glance, the members of both groups / methods do not differ from each other. Practitioners of both methods practise Kyusho-Jitsu and are commonly referred to as professionals. Authors of specialist books on the subject are recruited from both groups and both groups hold more or less high dan grades in Kyusho-Jitsu. However, the “simple method” is only suitable for simply structured training and “show” operations, while the “comprehensive method” is suitable both for training and for use under realistic environmental conditions.

 

Author … Manfred Zink

Exzerpt … Kyusho-Jitsu – Fortgeschrittene und Meister – ISBN 978-3965070035

KYUSHO – ART 001